Nach einem Schlaganfall zurück im Leben

Die heute 87-jährige Waltraut Zettler erlitt im November 2020 einen Schlaganfall, wodurch sie nicht mehr selbstständig essen und gehen konnte. Mit starkem Willen sowie reichlich Physio- und Ergotherapie kämpfte sie sich in der Alloheim Pflegeresidenz „Siloah“ in Wolfertschwenden zurück ins Leben.

07.04.2022

Seniorin Waltraut Zettler mit Pony vor dem Seniorenheim in Wolfertschwenden

Bis zu ihrem Schlaganfall war Waltraut Zettler sehr selbstständig und lebte in der Umgebung von Memmingen. „Ich hatte ein Haus, das ich teilweise vermietete und einen großen Garten. Ich war auf niemanden angewiesen. Und deshalb fiel es mir auch sehr schwer diese Hilfe, auf die ich nach meinem Schlaganfall angewiesen war und die damit verbundene Umstellung zu akzeptieren. Aber im Laufe der Zeit lernt man das, weil es ja nicht anders geht“, erzählt Zettler rückblickend.

Ein Schicksalsschlag mit Folgen

Ihr plötzlicher Schlaganfall im November 2020 veränderte alles: „Von einem Tag auf den anderen wurde ich bettlägerig und konnte überhaupt nichts mehr machen“, erzählt Zettler heute: „Das ist eine ganz große Verzweiflung zu wissen, dass ich das alles einmal konnte und plötzlich gar nichts mehr geht.“ Nach ihrem Krankenhausaufenthalt folgte eine Reha, bei der sie unter anderem wegen einer Schluckstörung ein halbes Jahr lang behandelt und schließlich künstlich ernährt wurde. Im 14 km entfernten Wolfertschwenden fand sie nach ihrer Reha einen Pflegeplatz in der Alloheim Pflegeresidenz „Siloah“.

Als Frau Zettler in unsere Residenz kam, war sie bettlägerig und konnte sich kaum äußern. Nun lebt sie seit einem Jahr in unserer Einrichtung und hat hier einen beispiellosen Weg hinter sich gebracht: Mit starkem Willen sowie reichlich Physio- und Ergotherapie hat sie sich zurück ins Leben gekämpft, kann heute teilweise wieder am Gehwagen laufen und hat auch ihre Ernährungssonde abgegeben.

Dana Mühlenbeck, stellvertretende Residenzleitung in der Alloheim Pflegeresidenz „Siloah“

Dana Mühlenbeck, stellvertretende Residenzleitung in der Alloheim Pflegeresidenz „Siloah“

Portraitfoto von Dana Mühlenbeck, stellvertretende Residenzleitung der Pflegeresidenz Siloah in Wolfertschwenden

Fortschritte dank ihrer Kämpfernatur

„Wieder zu Kräften zu kommen hat mich sehr viel Mühe und Arbeit gekostet. Ich wollte einfach nicht aufgeben. So dahinzusiechen – das bin ich einfach nicht“, resümiert Waltraut Zettler. Also hatte sie sich ein Ziel gesetzt: „Ich habe immer das Ziel vor Augen gehabt, dass ich an Weihnachten 2021 wieder mit dem Rollator laufen kann. Dafür haben mich einige für verrückt erklärt und das kann ich auch verstehen, da ich zu dem Zeitpunkt nur im Bett liegen und nichts machen konnte. Aber ich habe es mit viel Selbstbeherrschung und Kraft geschafft, dass ich an Weihnachten den Rollator nutzen konnte. Dafür habe ich sehr gekämpft, denn es ist mir sehr wichtig, dass ich mir nicht für alles Hilfe holen muss.“

Auch ihre Ernährungssonde wurde entfernt, da sie wieder selbstständig essen konnte. „Das hat eine ganze Weile gedauert. In der Zwischenzeit gab es Momente, in denen ich nur passiertes Essen zu mir nehmen konnte. Das war nicht ganz so einfach, aber ich habe es geschafft“, erzählt Zettler stolz. Sehr vermisst hat sie in dieser Zeit ihren morgendlichen Kaffee: „Frühstück ohne Kaffee ist für mich kein richtiges Frühstück. Jedoch durfte ich keinen Kaffee trinken, weil er zu flüssig ist. Da musste ein Verdickungsmittel reingegeben werden und das habe ich gehasst“, erinnert sie sich.

Es kommt immer auf die eigene Einstellung an. Wenn man immer mit seinem Schicksal hadert und immer rummäkelt, bringt das nichts. Das wichtigste im Leben ist, dass man sich wohlfühlt und dass man zufrieden ist. Und wenn man zufrieden ist, geht es einem auch besser.

Waltraut Zettler, Bewohnerin in der Alloheim Pflegeresidenz „Siloah“

Neues Leben im Pflegeheim

Heute steht Waltraut Zettler im wahrsten Sinne des Wortes wieder mit beiden Beinen im Leben und nutzt jede Gelegenheit, um aktiv zu sein. Neben der regelmäßigen Krankengymnastik und Ergotherapie macht sie auch selbst noch Übungen, um ihre Beweglichkeit weiter zu verbessern. Aber auch die Gruppenangebote der Einrichtung lässt sie sich nicht entgehen: „Ich nehme an fast allen Aktivitäten teil. Das Schöne ist, dass ich mir aussuchen kann, woran ich teilnehmen will, weil das Angebot so groß ist. Ich habe immer einen vollen Tag, man ist hier wirklich gut ausgefüllt.“ Am liebsten nimmt Waltraut Zettler an den Kneipp-Anwendungen im Haus teil, wie Fußbädern, Bürstenmassagen, Hand- und Armmassagen. Aber auch beim Gedächtnistraining oder bei den Bastel-, Koch-, Lese-, Garten- und Spielgruppen ist sie gerne dabei. „Und natürlich unterhalten wir uns auch untereinander – viele Mitbewohner haben oft interessante Dinge zu erzählen und man kann zusammen lachen. Das ist immer sehr nett.“

Zufrieden mit ihrem Leben

Während ihrer Genesung gaben Waltraut Zettler auch ihre Tochter und ihre zwei Enkelkinder viel Kraft. „Ich bin sehr stolz auf meine Tochter und sehr dankbar, dass es sie gibt“, schwärmt sie. Mittlerweile ist sie auch schon zum dritten Mal Urgroßmutter geworden. „Ich bin mit meinem Leben und so wie es gelaufen ist, wenn es auch turbulent war, sehr zufrieden“, fasst sie zusammen, „für die Zukunft wünsche ich mir, dass meine Enkel und Urenkel in Frieden aufwachsen können. Und dass meine Urenkel eine Ausbildung machen und glücklich leben können.“