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Palliativ Care im Casino

02.02.2022 | Wetzlar

„Jeder Mensch hat ein Recht auf Sterben unter würdigen Bedingungen. Er muss darauf vertrauen können, dass er in seiner letzten Lebensphase mit seinen Vorstellungen, Wünschen und Werten respektiert wird und dass Entscheidungen unter Achtung seines Willens getroffen werden.“

Aus: Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland

Palliativ Care: Auszug aus dem Konzept für Sterbebegleitung von Claudia Göbel, Sozialdienstleitung

Es bleibt in unserer Gesellschaft weiterhin ein Tabuthema, sich mit dem eigenen Sterben auseinanderzusetzen. Dabei wäre dies so wichtig, um ein menschenwürdiges Sterben in die Mitte unseres Lebens und Denkens zu stellen.

Denn Menschen, egal welchen Alters, die von einer unheilbaren Erkrankung betroffen sind, soll ein menschenwürdiges Sterben ermöglicht werden. Im Mittelpunkt steht die Lebensqualität des Sterbenden, seiner Angehörigen und Freunde.

Unser Ziel ist es, den Bewohnern und Bewohnerinnen ihre Zeit in der Alloheim Senioren-Residenz „Casino Wetzlar“ so angenehm wie möglich zu gestalten. Sie sollen sich bei uns wohlfühlen und trotz körperlicher, geistiger oder psychischer Einschränkungen eine hohe Lebensqualität genießen.

Das Team der Stadtresidenz im „Casino Wetzlar“ hat sich zur Aufgabe gemacht, Sterbebegleitung als Teil der pflegerischen und betreuerischen Tätigkeiten qualitätsorientiert und qualifiziert anzubieten.

Die Einrichtungsleitung ist für die Koordination von Sterbebegleitung verantwortlich und sorgt für die notwendigen Ressourcen. Diese umfassen folgendes:

  • „Runder Tisch“ mit allen Beteiligten (Bewohner, Angehörige, Freunde, Mitarbeiter, ambulanter Hospiz-Dienst, Hausarzt, evtl. Seelsorger)
  • Patientenverfügung: schriftlich formulierter Wunsch zur Gestaltung des Sterbeprozesses
  • Beratung und Begleitung von Angehörigen (Übernachtung, Verpflegung, Fahrdienst)
  • Koordinierung vernetzter Maßnahmen (z.B.: Hausarzt, Krankenhaus, ambulanter Hospiz-Dienst)
  • Koordination externer Kooperationspartner (z.B.: Hospiz-Trauergruppen, Seelsorger, Palliativ-Team) und interner Kommunikationspartner (mit z.B.: Palliativfachkräften, Pflegeteam, Hausarzt sowie Sozialer Dienst)

Ziel der Sterbebegleitung / Palliativversorgung ist es, durch Vorbeugung und Linderung der körperlichen Beschwerden und das damit verbundene psychische und soziale Leid zu mindern. Die Verbesserung der Lebensqualität hat gerade am Ende des Lebens höchste Priorität.

Ganz nach dem Grundsatz von Cicely Saunders, der Begründerin der modernen Hospizbewegung:

„Es geht nicht darum dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.“